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Vom Schuhversand zum Online-Händler

Stationen aus neun Jahrzenten bewegter Unternehmensgeschichte

1925 Friedrich Baur gründet den ersten Schuhversandhandel Deutschlands

 
 
1925 Friedrich Baur gründet den ersten Schuhversandhandel Deutschlands

Im oberfränkischen Burgkunstadt zeigt der gelernte Schuhkaufmann Pioniergeist: Er gründet eine Firma mit dem Geschäftszweck, erstmals in Deutschland Schuhe per Katalog direkt an Kunden zu verkaufen. Dabei verfolgt Friedrich Baur eine genauso kreative wie auch erfolgreiche Geschäftsidee: Um Spitzenqualität zu günstigen Preisen anbieten zu können, empfiehlt er seinen Kunden, Bestellungen zu bündeln und dadurch Versandkosten zu sparen. Eine echte Pionierleistung: Schuhe per Sammelbestellung. Kunden bestellen nicht nur für sich, sondern auch für Freunde und Verwandte. In wirtschaftlich schwierigen Zeiten findet das attraktive Katalogangebot zu erstaunlich günstigen Preisen rasch Anklang.

1935 Weitere Pionierleistungen: Teilzahlung und Rückgaberecht

Katharina Schuh arbeitet von Beginn an in der Firma mit. Ende 1934 heiratet Friedrich Baur seine Verlobte. Das Unternehmen wird zum gemeinsamen Lebenswerk. Zwei weitere außergewöhnliche Serviceleistungen beflügeln die Entwicklung und unterstreichen die strikte Kundenorientierung. Zunächst führt Friedrich Baur die Teilzahlung ohne Aufschlag ein und eröffnet damit Haushalten, die mit jedem Pfenning rechnen müssen, den Weg zu Qualitätsschuhen. Drei Jahre später überrascht er den Handel, aber insbesondere auch seine Kunden – darunter bereits eine halbe Million Sammelbesteller – mit einer weiteren Innovation: Besteller genießen nunmehr ein Rückgaberecht innerhalb von acht Tagen.

Die Nationalsozialisten beginnen eine Kampagne gegen den Versandhandel. „Kauft am Ort!“, lautet die Forderung. Ratengeschäfte gelten als verpönt. NS-Betriebsobmänner werden angehalten, keine Bestellungen zuzulassen. Der Werberat beanstandet Prospekte und Preislisten. Zeitungen sollen keine Anzeigen schalten. Die Repressalien behindern, verhindern allerdings nicht den Ausbau des Versandgeschäfts. Zu Kriegsbeginn wird das Unternehmen unter Zwangsbewirtschaftung gestellt; Schuhe sind nur noch auf Bezugsschein erhältlich. Friedrich Baur stellt das Geschäft auf Großhandel um. Die Warenlager werden kurz vor Kriegsende geplündert.

1948 Friedrich Baur wagt den Neuanfang

 
 
1948 Friedrich Baur wagt den Neuanfang

Mit der Währungsreform und der Einführung der D-Mark kehrt 1948 augenblicklich eine bescheidene Kaufkraft zurück. Es besteht ein enormer Bedarf am Notwendigsten. Im Gründungsjahr der Bundesrepublik Deutschland erscheint der erste Nachkriegskatalog: Aus dem Stand erwirtschaftet das Unternehmen einen Umsatz von 5 Mio. DM. Das Unternehmen wird in eine GmbH umgewandelt. Gesellschafter sind Friedrich Baur, seine Ehefrau Kathi und deren Schwester Kuni Schuh. Das Fundament für eine neue Erfolgsgeschichte im Handel ist bereitet.

1953 Gründung der Friedrich-Baur-Stiftung

 
 
1953 Gründung der Friedrich-Baur-Stiftung

Der BAUR Versand blüht auf. Das Versandunternehmen aus Oberfranken gewinnt Kundinnen und Kunden in der ganzen Bundesrepublik und verkauft 1953 über seine Kataloge ein Fünftel der westdeutschen Schuhproduktion. Bis zum Ende der fünfziger Jahre steigt BAUR zum größten Schuhversandhaus Europas auf.

1953 setzt das Ehepaar Baur eine visionäre und weitsichtige Idee um: Sie gründen die Friedrich-Baur-Stiftung, die 1957 im gemeinschaftlichen Testament als Universalerbin eingesetzt wird. Die Stiftung verfolgt das Ziel, die Existenz des Unternehmens dauerhaft zu sichern. Sie engagiert sich karitativ und sozial, in Kunst und Kultur und unterstützt die Medizinforschung. Für seine Verdienste erhält Friedrich Baur zahlreiche Ehrungen. So verleiht ihm die Universität München 1953 die Ehrendoktorwürde der Medizinischen Fakultät. In der Heimatregion fördert das Ehepaar Baur zahlreiche Initiativen. Dazu zählen die Errichtung eines Jugend- und Altenheims, eines Kindergartens und von Sportanlagen.

1959 „Das gelbe Buch des guten Einkaufs“

 
 
1959 „Das gelbe Buch des guten Einkaufs“

BAUR nimmt zusätzliche Warengruppen ins Angebot und wandelt sich zu einem der großen Universalversender in Deutschland. 1959 hält Mode Einzug in die Kataloge. Der Textilumsatz übersteigt rasch den Umsatz mit Lederprodukten, der traditionellen Domäne des BAUR Versands. „Das gelbe Buch des guten Einkaufs“ wird zum Markenzeichen. Der Hauptkatalog bietet aktuelle Mode, stilvolle Möbel, praktische Haushaltsartikel und unverändert Qualitäts- und Markenschuhe für jeden Anlass.

1961 steht BAUR für einen Jahresumsatz in Höhe von rund 200 Mio. DM. 1964 steigt der Umsatz auf über 300 Mio. DM. In diesem Jahr ordnet Friedrich Baur die Nachfolge und überträgt Anton Sattler, seit 1953 im Unternehmen, die Leitung des BAUR Versands. 

1965 Abschied von Friedrich Baur

 
 
1965 Abschied von Friedrich Baur

Eine ganze Region trauert um einen Unternehmer, der insbesondere auch für sein soziales und karitatives Engagement geachtet und verehrt wird. Am 30. Oktober 1965 stirbt Friedrich Baur im Alter von 75 Jahren.

Die Verantwortung für sein Lebenswerk übernehmen Kathi Baur, Kunigunde Schuh und Anton Sattler. BAUR kann die erfolgreiche, an den Wünschen der Kundinnen und Kunden orientierte Geschäftspolitik nahtlos fortsetzen. Der Umsatz steigt bis 1971 auf rund 500 Mio. DM.

1977 Das größte Erlebnis-Kaufhaus Nordbayerns

 
 
1977 Das größte Erlebnis-Kaufhaus Nordbayerns

Aus dem ganzen Bundesgebiet reisen ab 1977 Kundinnen und Kunden und vor allem Sammelbestellerinnen an, um die BAUR-Kaufwelt zu erleben. Das Kaufhaus in Altenkunstadt entwickelt sich rasch zu einem Besuchermagneten. Mit einer Verkaufsfläche von mehr als 20.000 qm ist es das größte Einkaufszentrum in Nordbayern. Strukturwandel und verändertes Kaufverhalten machen vor dieser Institution nicht halt. Der über viele Jahre erfolgreiche stationäre Handel von BAUR trägt sich wirtschaftlich nicht mehr. Die Kaufwelt muss 2012 ihre Türen schließen. 

1984 „Schön, dass es BAUR gibt!“

 
 
1984 „Schön, dass es BAUR gibt!“

Die 80er sind bunt: BAUR verabschiedet sich von einer jahrzehntelangen Tradition, den markant gelben Katalogauftaktseiten: Nun lächeln sympathische Models den Kundinnen und Kunden vom Titel entgegen. Es entwickelt sich eine Familie aus BAUR-Katalogen. Zu den beiden Hauptkatalogen für Frühjahr/Sommer und Herbst/Winter treten Spezialkataloge. Sie erweitern und vertiefen die Sortimentspalette. Die Bestellungen nehmen weiter zu, denn ab 1984 öffnet sich BAUR auch Einzelbestellern. Der Slogan „Schön, dass es BAUR gibt!“ spricht vielen aus dem Herzen. Die 80er klingen mit einer historischen Zeitenwende aus. Die innerdeutsche Grenze fällt. Viele frühere Kunden freuen sich auf ein Wiedersehen mit BAUR. Die Wiedervereinigung sorgt für eine wahre Bestellflut, die Umsätze schnellen auf 1,2 Mrd. DM hoch.

1997 BAUR wird Mitglied der Otto Group

 
 
1997 BAUR wird Mitglied der Otto Group

Die 90er bringen zwei wesentliche Weichenstellungen, die für die weitere gute Zukunft von BAUR von entscheidender Bedeutung sind. Als Nummer vier im deutschen Versandhandel mit 2.100 engagierten Mitarbeitern verfügt BAUR zwar über eine stabile Marktposition, aber der Wettbewerb wird immer schärfer. Die wesentliche Frage lautet: Kann BAUR weiterhin alleine bestehen oder ist die Zusammenarbeit mit einem Partner der bessere Weg, um das Unternehmen und die Arbeitsplätze dauerhaft zu sichern? Die Friedrich-Baur-Stiftung ergreift die Initiative und findet in OTTO den starken Partner. Zum 1. August 1997 wird das Versandgeschäft von BAUR in eine neue Gesellschaft ausgegliedert. OTTO beteiligt sich zu 49 Prozent an der BAUR Versand GmbH & Co. KG und übernimmt die operative Führung. Die Friedrich-Baur-Stiftung hält 51 Prozent. BAUR wird damit Mitglied der Otto Group und profitiert von der Zusammenarbeit und den Synergien unter dem Dach des weltweit führenden Versandhandelskonzerns.

BAUR startet 1999 in das E-Commerce-Zeitalter. Der Shop baur.de geht online und verspricht: „Beim Surfen einkaufen - das ist die Zukunft!“ Noch ist der Katalog das Leitmedium, doch der Eintritt in die Online-Welt wird das Unternehmen grundlegend verändern. Das Internet wird zur größten Herausforderung und zugleich zur größten Chance des Traditionsunternehmens BAUR.

2001 Die BAUR-Gruppe entsteht

 
 
2001 Die BAUR-Gruppe entsteht

BAUR entwickelt sich im neuen Jahrtausend zu einer vielfältig aufgestellten Unternehmensgruppe, die sich auf Handel und Dienstleistungen konzentriert - der BAUR-Gruppe. 2001 startet der Logistikdienstleister 2. HTS. Eine weitere Erfolgsgeschichte nimmt 2003 ihren Anfang, als die beiden Marken der Otto Group in Österreich, Universal und OTTO, unter dem Dach von UNITO zusammengeführt werden. UNITO wiederum wird eine Tochtergesellschaft der BAUR-Gruppe, die damit erstmals in Nachbarländern aktiv wird. Im gleichen Jahr startet der Schuhspezialversender I’m walking, ein Jahr später nimmt der Fulfillment-Spezialist BFS den Geschäftsbetrieb auf.

2006 Internet wird zum Leitmedium

 
 
2006 Internet wird zum Leitmedium

BAUR leitet 2006 eine strategische Neuausrichtung ein. Die „Vision 2020“ gibt die Richtung vor, ein grundlegender Wandel beginnt. Das Internet löst den Katalog als jahrzehntelanges Leitmedium ab und wird in den Mittelpunkt des Geschäftsmodells und aller Aktivitäten gestellt. BAUR verabschiedet sich vom Hauptkatalog und dem Konzept des Universalversands. In den folgenden Jahren wandelt sich der ehemals klassische Katalogversender erfolgreich zu einem flexiblen und dynamischen Online-Händler. BAUR konzentriert sich weiterhin auf Kundinnen zwischen 40 und 55 Jahren. Sortimentsschwerpunkte bilden Mode, Möbel und Schuhe.

2010 Quelle wird Teil der UNITO-Gruppe

 
 
2010 Quelle wird Teil der UNITO-Gruppe

Die Traditionsmarke Quelle erlebt einen rasanten Neustart unter dem Dach der BAUR-Tochter UNITO. 2009 übernimmt die Otto Group die Markenrechte. 2010 öffnen unter der Federführung von UNITO Online-Shops von Quelle in Österreich und der Schweiz. 2013 folgt quelle.de. Die neuen Markterfolge der Traditionsmarke sind das Ergebnis einer konzentrierten konzernweiten Zusammenarbeit. So werden beispielsweise die Shop- und Warensysteme sowie die Logistik über verschiedene Unternehmen der Otto Group inklusive BAUR sichergestellt. Die vertriebliche Marktbearbeitung in den drei Ländern wird am UNITO-Standort Salzburg geleistet.

2015 Neuer Markenauftritt unterstreicht Online-Orientierung

 
 
2015 Neuer Markenauftritt unterstreicht Online-Orientierung

BAUR investiert in den Markenauftritt und stärkt die Bedeutung des Internets als Leitmedium. Der Online-Shop baur.de und das Corporate Design des Unternehmens werden überarbeitet und aufgefrischt. Über alle Medien und Vertriebskanäle hinweg – vom Smartphone und Tablet bis zum PC und den Katalogen – präsentiert BAUR ab Anfang 2015 einen unverwechselbaren Marken- und Marktauftritt. Der Online-Anteil liegt bei mehr als 80 Prozent. Der Gruppenumsatz steigt auf 674 Mio. Euro, erwirtschaftet von mehr als 4.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.

Die BAUR-Gruppe stärkt ihr Geschäftsfeld „Services“. Der E-Commerce-Bereich von BAUR wird in eine eigenständige Gesellschaft überführt. Zum 1. März 2015 startet empiriecom als Dienstleistungs- und Kompetenz-Center für die BAUR-Gruppe und Unternehmen der Otto Group. Die Online-Experten erbringen Leistungen für rund vierzig Online-Auftritte im Konzernverbund.

2022 Rekordwert, Abschied und Neubau

 
 
Baustelle des neuen vollautomatisierten Shuttlelagers

Rekordwerte: Die BAUR-Gruppe übertrifft im Geschäftsjahr 2021/22 erstmals in ihrer Firmengeschichte die Umsatzmilliarde und erwirtschaftet zugleich das höchste operative Ergebnis seit Bestehen. Im sechsten Jahr in Folge steigt die Beschäftigtenzahl und erreicht ein Allzeithoch


Eine Ära endet, eine beginnt: Noch einmal gibt es die neusten Mode- und Schuhtrends auf Papier: Nach fast 100 Jahren gehen die beiden letzten Spezialkataloge an BAUR-Kund*innen. Zugleich schlägt BAUR damit das nächste Kapitel in der Transformation des Geschäftsmodells auf. Ein bedeutsamer, konsequenter und kundenorientierter Schritt: BAUR ist nunmehr ein Online Pure Player.


Neubau in Altenkunstadt: Die Gesellschafter der BAUR-Gruppe, die Otto Group und die Friedrich-Baur-Stiftung, stellen im Dezember 2021 die Weichen für eine Großinvestition. Bis 2024 entsteht ein 16.300 qm großes, vollautomatisiertes Shuttlelager. Am 2. Mai erfolgt der erste Spatenstich. Am 1. Juni 2022 nimmt die neue Gesellschaft Baur Hermes Fulfilment (BHF) die Geschäftstätigkeit auf. Das Gemeinschaftsunternehmen der BAUR-Gruppe und Hermes Fulfilment verantwortet mit seinen rund 2.000 Beschäftigten nunmehr die logistischen Abwicklungen am Traditionsstandort Altenkunstadt.

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